Datum: 12.09.2022
Die Studienärzte führten an 17 großteils passiven Patienten mit mittlerem bis schwerem ARDS eine randomisierte Crossoverstudie durch, um die automatischen Einstellungen im Modus „Adaptive Support Ventilation“ (ASV) mit dem Standardmodus des Krankenhauses – der adaptiven Druckbeatmung (APV) – zu vergleichen (
Der primäre Endpunkt war das Tidalvolumen (VT), das anhand des idealen Körpergewichts berichtigt wurde. Insgesamt führte die automatische Anpassung des VT im Modus ASV zu einem geringfügig höheren VT (6,29 [5,87–6,99] ml/kg IBW gegenüber 6,04 [6,01–6,06] ml/kg IBW, P = 0,035). Die Autoren merkten an, dass dieser Unterschied zwar statistisch signifikant, aber in absoluten Zahlen zu gering war, um als klinisch relevant betrachtet zu werden. Von größerer Bedeutung war die Tatsache, dass das VT stets unter 8 ml/kg und damit im allgemein anerkannten lungenschonenden Bereich blieb. Zudem wurde festgestellt, dass das VT im Modus ASV bei einer Untergruppe von Patienten mit geringer Compliance und kurzem RCesxp niedriger war, was auf eine individuelle Titrierung gemäß der Atemmechanik des Patienten hinweist.
Im Hinblick auf die sekundären Endpunkte war die Frequenz im Modus ASV unwesentlich niedriger, während die Werte für Plateaudruck, Driving Pressure und Mechanical Power in beiden Modi ähnlich waren. Allerdings wurde bei Patienten mit einer geringeren Compliance im Modus ASV ein niedrigerer Wert für die Mechanical Power ermittelt – insbesondere bei den Patienten, bei denen auch das VT reduziert war.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Einstellungen im Modus ASV mit Lungenschutzstrategien im Einklang standen. Außerdem passte der Modus ASV das VT gemäß der Atemmechanik des Patienten an, wobei Probanden mit steiferen Lungen ein niedrigeres VT und eine geringere Mechanical Power verabreicht wurden.