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Datum: 23.11.2022
Zwei von drei Menschen weltweit haben keinen Zugang zu einer sicheren und finanziell tragbaren chirurgischen Versorgung. Insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ist der Zugang zu medizinischer Versorgung limitiert. So auch in vielen afrikanischen Ländern.
Viele Gesichtstumore, Fehlbildungen und Entstellungen bleiben unbehandelt. Hier leistet Mercy Ships mit dem Spitalschiff Africa Mercy Abhilfe. Wenn ein Spitalaufenthalt zu teuer ist, dann können sich Bedürftige auf dem Schiff behandeln lassen.
Das Spital nimmt auf dem Africa Mercy Schiff die meiste Fläche des Fährdecks mit rund 1'200 Quadratmetern ein. Es besteht aus fünf Operationssälen, der Intensivpflege mit zwei Betten sowie der allgemeinen Station mit insgesamt 82 Betten.
Dringend benötigte Beatmungsgeräte auf der Intensivstation hat Hamilton Medical zu gemeinnützigen Konditionen zur Verfügung gestellt. Die HAMILTON-T1 Geräte werden insbesondere bei Operation im Bereich der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eingesetzt.
Ryan Toupin, ist der leitende Intensivpfleger für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie auf dem Africa Mercy Schiff. Dies ist bereits sein vierter Einsatz auf dem Spitalschiff, dass sich seit Januar an der Küste Senegals befindet.
Normalerweise legt das Schiff an einem Ort an und bleibt für ca. 10 Monate da. Fix an einem Ort stationiert zu sein hat den Vorteil, dass die Strom- und Wasserversorgung kontrolliert und sichergestellt werden können. Dadurch kann auf dem Schiff qualitativ hochwertige medizinische und chirurgische Versorgung angeboten werden.
«Ein Grossteil der Menschen hier hat keinen Zugang zu einer sicheren und erschwinglichen medizinischen Versorgung. Teilweise sehen wir Menschen mit Erkrankungen, die einfach behandelt werden könnten, ohne Behandlung jedoch bei vielen Menschen zum Tode führen», sagt Ryan Toupin.
Es ist immer wieder schön, die grosse Dankbarkeit der Menschen hier zu erleben. Diese Motivation nehme ich jedes Mal mit zurück nach Hause in meinen Job.
Intensivpfleger, Mercy Ships
Die meisten Patienten sind nur für kurze Zeit, 12 bis 24 Stunden, zur Überwachung nach einer Operation auf der Intensivstation. Meistens wurden die Patienten zuvor am Kopf oder Hals operiert, teilweise entfernen die Ärzte sehr grosse Tumore, was zu einer Anschwellung der Atemwege führen kann. Manchmal gibt es aber auch Notfällen, die eine längere Beatmung notwendig machen.
«Kürzlich hatten wir eine Patientin auf der Intensivstation, die am Hals operiert wurde, eigentlich ein einfacher Fall. Nach der Operation haben jedoch die Narkosemittel nicht nachgelassen und so musste sie über Nacht intubiert auf der Intensivstation bleiben», erzählt Ryan Toupin. «Da war es sehr praktisch ein mobiles Beatmungsgerät zu haben, das einfach zu bedienen ist», erzählt er weiter. "Die einfache Bedienung unterstützt auch die schnelle Einarbeitung von freiwillige Helfer:innen, die nur für kurze Zeit auf dem Schiff sind."