Datum: 07.10.2022
Die prospektive, randomisierte Crossoverstudie wurde an 15 schwierig zu entwöhnenden Patienten mit normaler bzw. obstruktiver Lungenmechanik durchgeführt, die auf einer Intensivstation eines italienischen Universitätsklinikums mit Druckunterstützung beatmet wurden. Die Studienärzte verglichen die automatisierte Einleitung der Exspiration bei Basisdruck und bei hoher Druckunterstützung (Anstieg von 50 %) mit der Standardeinstellung für die Einleitung der Exspiration (ETS ist auf 25 % des inspiratorischen Peakflows festgelegt) sowie mit der optimierten Einleitung der Exspiration durch einen Beatmungsexperten.
Die Ergebnisse belegten eine signifikante Verringerung von über 85 % bei der Verzögerung der Einleitung (407 ms gegenüber 59 ms) mit der automatisierten Regelung im Vergleich zu den Standardeinstellungen bei der Unterstützung mit Basisdruck. Damit wurde der primäre Endpunkt einer Reduzierung von 75 % übertroffen. Die Anzahl der ineffektiven Atembemühungen verringerte sich um mehr als 75 % (12,5 % gegenüber 2,8 %), wodurch der sekundäre Endpunkt einer Reduzierung von 50 % übertroffen wurde.
Die Verzögerung der Einleitung der Exspiration war sowohl bei Basisdruck als auch bei hoher Druckunterstützung bei der Automatisierung ebenfalls kürzer als bei der Optimierung durch einen Beatmungsexperten. Bei hoher Druckunterstützung kam es im Studienarm mit Optimierung durch einen Experten zu einem Anstieg in der Verzögerung der Einleitung, jedoch nicht im automatisierten Studienarm. Außerdem hielt die Verzögerung auch nach der zweiten Optimierung signifikant länger an.
Bei beiden Druckunterstützungsniveaus war die Asynchroniezeit bei automatisierten Einstellungen bedeutend kürzer als bei der Optimierung durch einen Beatmungsexperten. Ebenso nahm das Tidalvolumen bei automatisierten Einstellungen auf beiden Druckniveaus ab.
Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass die automatisierte Einleitung der Exspiration der Optimierung durch einen Beatmungsexperten ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen ist, was die Verbesserung der Interaktion zwischen Patient und Beatmungsgerät angeht. Die Verringerung der Verzögerung ist bei der automatischen Einleitung der Exspiration signifikanter. Das kann darauf zurückzuführen sein, dass der Trigger für die Exspiration in Echtzeit an die Atembemühungen des Patienten angepasst wird, während die Triggersensitivität bei der Optimierung durch einen Beatmungsexperten fest eingestellt ist, auch wenn die Einstellung auf den Patienten abgestimmt wird.
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